Nachtschicht // Der Back- & Genuss-Brotcast

#34 Auf dem Ofenbänkle mit Bernd Kütscher

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Bäckermeister, mehrfach ausgezeichneter Preisträger, internationales Jurymitglied, Leiter der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim und vieles mehr. So bewegt wie sein Lebenslauf, so spannend ist das Gespräch mit Bernd Kütscher, der in Folge 34 auf unserem Ofenbänkle Platz nimmt. Ein echtes „Schwergewicht“ der Bäckerbranche, der schon vor 20 Jahren das Internet als Vertriebsweg erkannte, als es noch hieß: „Geh‘ mal aus dem Internet, ich muss mal telefonieren…“


Kommentare

by Thomas M. aus E. on
Lieber Bernd Kütscher. Das ist ja nicht mein "Meister light". Es geht nicht um "Oma Klawuttke", die schon mal nen Kuchenteig gerührt hat, oder "Hänschen Hansen", der mal an ner Mehltüte vorbei gegangen ist und bei YouTube ne Knetmaschine arbeiten gesehen hat. Und auch nicht um sicherheitsrelevante Berufe. Und unser super duper duales System stelle ich wirklich nicht in Frage. Sondern es sind diejenigen, die das notwendige Wissen haben (wie und wo auch immer her), backen können, nicht ausbilden möchten (das dürfen die anderen gerne weiterhin tun) und auch keinen Großbetrieb mit zig Filialen leiten möchten (Gewerbeaufsicht gilt aber für jeden Betrieb, also auch für seine Microbäckerei). Warum also darf mein Neubäcker nicht einfach seine erzeugten Gebäcke verkaufen? Das ist in Deutschland nicht möglich, bzw. verboten. Und meiner Meinung nach ein großes Manko und ein Verlust an Vielfalt. Bill Gates 1985 in D würde heute Hartz IV beziehen, weil er kein Meister ist und seine Garage keine getrennten WCs hatte 😉😊. (Ich weiß, für Software braucht es das nicht, ist nur ein Bild). Diese Frage nach den kleinen Nischenbäckern, "Meistern light", ist bisher nicht hinreichend beantwortet worden. Es gibt in meinen Augen keinen Grund für sie, nicht backen zu dürfen. Danke für die Antwort und das Interesse an der Diskussion. Herzliche Grüße aus SH. Thomas.
by Bernd on
Lieber Thomas M., danke für die Vorschläge, die aus meiner Sicht nicht zu Ende gedacht sind. Ich habe mir bei YouTube angeschaut, wie Stromkabel verlegt werden und ein Kumpel hat mir gezeigt, wie man Motoren repariert. Beides glaube ich richtig gut zu können. Würden Sie mich jetzt zu Hause an Ihre Installation oder an Ihr Auto lassen? Oder wäre es Ihnen ggf. doch lieber, wenn ich mein Können in Theorie und Praxis gelernt und bei Prüfungen unter Beweis gestellt hätte? Und wer soll bitte unser Handwerk in die Zukunft tragen, wenn ein „Meister light“ zwar Brot verkauft, aber nicht ausbildet? Dass andere Länder „weiter“ sind, sehen nur jene so, welche die hierzulande bewährte Bildung umgehen möchten, nicht aber die betroffenen Länder. Obama und andere haben uns öffentlich um die duale Ausbildung beneidet und es wird schon seine Gründe haben, warum die Jugendarbeitslosigkeit in anderen Ländern weitaus höher ist, z.B. in Südeuropa. All das soll aufgegeben oder aufgeweicht werden, nur weil Sie sich die Mühe einer soliden Ausbildung nebst Prüfungen ersparen wollen? Auch aus den Erfahrungen mit den zwischenzeitlich von der Meisterpflicht befreiten Handwerken zeigt sich die Sinnhaftigkeit der bewährten Dreistufigkeit Lehrling – Geselle – Meister. Denn Bildung hat noch nie geschadet. Herzliche Grüße aus Weinheim, Bernd Kütscher Herzliche Grüße, Bernd
by Thomas M. aus E. on
Moin, moin Ingmar und David, lieber Bernd Kütscher. Wieder sehr interessant. Allerdings geht es bei der konkreten Kritik zur Meisterpflicht nicht darum, auszubilden oder große Betriebe zu führen. Der Punkt ist, dass Menschen, die definitiv backen können, wie der erwähnte Lutz Geißler oder andere Autodidakten hier in D grundsätzlich kein Brot verkaufen dürfen. Es fehlt die Möglichkeit - ich nenne es mal "Meisterpflicht light" - einem Betrieb zu führen mit max. 2-3 Mitarbeitern, ohne auszubilden und unter Einhaltung der notwendigen Hygienevorschriften nach Kursus. Da stellt sich der Verband und die Politik einfach stur. Der mögliche Fachnachweis für sehr wenige Gebäcke und/oder Brote reicht nicht aus. Andere Länder, auch in Europa, sind da tatsächlich weiter. Mit lieben Grüßen aus SH. Thomas

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